Die Corona-Pandemie hat die Welt auf den Kopf gestellt. Dabei stellte sich auch heraus, dass Deutschland zu Beginn darauf nicht gut vorbereitet war. Es fehlte an Krankenhauskapazitäten und an medizinischer Schutzausrüstung. Das Technische Hilfswerk, THW, und die Bundeswehr mussten vor allem bei der Logistik aushelfen.
Doch wie sieht es bei anderen möglichen Katastrophen aus? Was passiert, wenn plötzlich Blackouts, Cyberangriffe, Chemieunfälle oder auch klimatisch bedingte Katastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Felsstürze passieren? Welche Rettungsmaßnahmen greifen dann? Wie können sich die Menschen davor schützen? Und welche Vorsorge ist möglich?
Die Phoenix-Reporterinnen Inge Swolek und Anna Sigrist haben recherchiert: Dabei sprachen sie mit dem Leiter der Kölner Feuerwehr Christian Miller und mit dem Geographie-Professor Lothar Schrott von der Universität Bonn.
Dirk Engstenberg ist Kreisbrandmeister im Rhein-Sieg-Kreis. Die 109 Feuerwehreinheiten im Kreis haben die Corona-Krise bis jetzt gut gemanagt. Nur zwei Löschgruppen waren für wenige Tage nicht einsatzbereit.
Aktuell haben sich viele Aufgabenfelder aufgrund der Pandemie verschoben, oder sind neu entstanden. Diese neuen Aufgaben haben auch neue Herausforderungen mit sich gebracht. So auch für Dr. Johannes S. Schad, der als Facharzt für Chirurgie und LNA am Deutschen Institut für Katastrophenmedizin Tübingen, an verschiedenen Tätigkeiten im CoVid-19 Szenario beteiligt ist.
Prof. Dr. Walter Bruchhausen leitet die neue Abteilung für „Global Health“ am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn. Ermöglicht wird die Professur von der Dr. Hans Riegel-Stiftung, die auch das Gesamtstudienprogramm fördert. Im Rahmen der Stiftungsprofessur geht es dem 56-jährigen Mediziner und Theologen vor allem um eine richtige Sicht auf die globalen Gesundheitsprobleme und mögliche Lösungsansätze: „Die aktuelle Corona-Krise zeigt zur Genüge, dass wir Krankheitsbekämpfung grenzüberschreitend betrachten und angehen müssen.“ Seine bisherigen Forschungsschwerpunkte waren interkulturelle und anthropologische Medizinethik, Zusammenspiel von Medizin und Religion sowie die Geschichte der Medizin in Afrika. Erfahrungen in der medizinischen Not- und Entwicklungshilfe sammelte Prof. Bruchhausen unter anderem Mitte der 1990er Jahre in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Als junger Arzt war er dort für den Malteser Hilfsdienst tätig. Nach fast zehn Jahren an der Uniklinik der RWTH Aachen und anschließend an der Uniklinik Köln kehrt Prof. Bruchhausen jetzt wieder nach Bonn zurück, wo er zuvor seit 1997 am damaligen Medizinhistorischen Institut des Universitätsklinikums Bonn tätig war.
Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und -management“ (KaVoMa) richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die Studierenden und Alumni haben in der gegenwärtigen Lage besonders viel zu tun. Einer von ihnen berichtet in unserer Serie "Lebenszeichen" von seinem Alltag in der Corona-Pandemie.
Konrad-Adenauer-Stiftung konkret: Wie funktioniert eine moderne Katastrophenvorsorge?
Die aktuelle Lage stellt auch die Akteure und Systeme der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) vor eine besondere Herausforderung. So scheint nicht nur fraglich, wie Psychosoziale Akuthilfe nach einem Individualnotfall weiterhin sichergestellt werden kann. Insbesondere gilt es zu überlegen, welche konkreten Angebote und Maßnahmen der PSNV in dieser speziellen Situation sinnvoll sind. Vor diesem Hintergrund habe ich zwei Merkblätter erstellt: Das eine bezieht sich auf Psychosoziale Akuthilfen (PSNV-B), das andere bezieht sich auf „Hilfen für Helfer“, insbesondere auch auf die im Gesundheitswesen tätigen Menschen (PSNV-E).